Bobath- vs. Vojtatherapie: Welche ist sinnvoll für ein Kind und ab wann damit beginnen?

In manchen Situationen fragt man sich als Eltern, welche Therapie ist jetzt in diesem Moment günstig für mein Kind?

Zum Beispiel Vojta- oder Bobaththerapie ?
Was kann ich mir überhaupt darunter vorstellen? Was kommt auf mein Kind und auf uns als Eltern zu ?

Ich arbeite seit mittlerweile über 20 Jahren in meiner eigenen Praxis u.a. nach diesen beiden Konzepten und diese Frage wird mir oft gestellt.
Hier ein kurzer Einblick:
Wissenschaftliche Studien belegen, dass sich die Chancen auf eine optimale Entwicklung erheblich erhöhen, wenn Kinder mit Entwicklungsstörungen oder Behinderungen schon im Säuglingsalter durch gezielte krankengymnastische Therapiemethoden gefördert werden. Eltern und Bezugspersonen werden eng in die Therapie eingebunden.
Das gilt sowohl für die sogenannte Bobath- als auch für die Vojta-Therapie.

Das Bobath-Konzept eine Übersicht – was verbirgt sich dahinter und wie wird es eingesetzt?

Das Ehepaar Bertha und Karel Bobath entwickelte in den 1940er Jahren das nach ihm benannte ganzheitliche Konzept der Bobath-Therapie zur Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Auffälligkeiten. Kindern mit Entwicklungsstörungen in Bewegung, Koordination und Wahrnehmung kann durch das Bobath-Konzept geholfen werden. Die Bobath-Therapie wird bei Kindern spielerisch durchgeführt. Sie soll Freude an der Bewegung wecken. Bewegungsanreize regen motorisches Lernen an.

Wichtig: Die Eltern bekommen eine Anleitung zum „Handling“ ihres Kindes, zum Beispiel beim Wickeln, Füttern oder Baden. Sie lernen, ihr Kind durch die richtigen Griffe in seiner Entwicklung zu fördern und zu unterstützen. So können sie selbst die frühkindliche Bewegungstherapie nach dem Bobath-Konzept durchführen.

Die Vojta Therapie – ein Kind ganz früh fördern

Der tschechische Kinderneurologe Prof. Dr. Václav Vojta entwickelte nur wenig später nach dem Bobath-Konzept, in den 1950er Jahren, das nach ihm benannte Vojta-Prinzip. Er stellte fest, dass sich durch spezielle Reize die Steuerungsfähigkeit des Gehirns für Bewegung und Haltung beeinflussen lässt. Bei der von ihm entwickelten Therapie werden „normale“ Bewegungsabläufe wie Greifen, Aufrichten und Laufen nicht primär gelernt und trainiert.

Die Vojta-Therapie regt vielmehr das Gehirn an, „angeborene gespeicherte Bewegungsmuster“ selbst zu aktivieren. Die Vojta-Therapie sollte daher so früh wie möglich beginnen. Denn bei Säuglingen ist das zentrale Nervensystem noch sehr formbar. Die Therapie kann den gesamten Reifungsprozess günstig beeinflussen.

Die Vojta-Therapie wird als Basistherapie bei praktisch jeder Bewegungsstörung und zahlreichen anderen Entwicklungsstörungen eingesetzt: bei zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter, zur Mitbehandlung von Fehlentwicklungen der Hüfte, bei Funktionseinschränkungen der Wirbelsäule – sogenannten KISS*-Kindern – oder bei verschiedenen Muskelerkrankungen. Die Frühdiagnostik nach Vojta wird heute angewandt, um einem Kind möglichst früh eine Therapie zu ermöglichen.

Das Baby liegt dabei in Bauch-, Rücken- oder Seitenlage, und die Therapeutin übt einen gezielten Impuls auf bestimmte Körperzonen aus. Dieser Reiz aktiviert zwei Bewegungskomplexe, in denen alle Bausteine der menschlichen Fortbewegung enthalten sind: „Reflexkriechen“ und „Reflexumdrehen“. Positive Nebeneffekte der Vojta-Therapie sind unter anderem tiefere Atmung und eine Aktivierung des Kreislaufes und der Verdauung.

Soweit ein kurzer Überblick, mehr dazu auf den jeweiligen Webseiten der Gesellschaften, die Ihnen auch gerne eine zertifizierte Therapeutin in Ihrer Nähe vermitteln können.

Alles Gute, mit herzlichen Grüßen
Daniela Schilling

http://www.physioschilling.com

Herzlichen Dank 😍für den tollen Beitrag Daniela. Leon bekommt auch Bobaththerapie von seiner lieben Therapeutin Theresa Schügerl. 😘

LEON ERKLÄRT… was ist denn bitte ein VEREIN?

Besonders-besonders-besonderer

Meine Mami und mein Papi versuchen ja das Unmögliche möglich zu machen, um mir zu helfen. Sie recherchieren ganz viel im Internet, reden mit Ärzten und zerbrechen sich den Kopf. Ich spiel währenddessen mit meinem momentanen Lieblingsspielzeug… einem Pappkarton; ja ich bin ein durchaus bescheidener junger Bursche.

Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich einen ganz seltenen Gendefekt habe – das Syngap Syndrom. Weltweit sind nur knapp 200 Menschen bekannt, die die gleiche Erkrankung wie ich haben…wir  sind somit etwas ganz besonderes. Ich bin nochmal „besonderer“, denn nur 15% von uns Wenigen haben das, was ich habe. Jeder strebt danach etwas Besonderes zu sein…besonders klug, besonders erfolgreich, besonders reich, besonders fit, besonders schön, besonders lustig, besonders irgendwas… keiner würde sich aber wünschen so besonders wie ich zu sein, denn ich bin so besonders, dass keiner weiß wie besonders ich bin und mir momentan keiner helfen kann.

Meine Mami und mein Papi sagen, sie können doch nicht einfach Nichtstun für ihren kleinen Sonnenschein – ja genau, damit meinen sie mich. Für mich sind die Beiden Superman und Wonder Woman! Und wir sind nicht alleine, wir haben Freunde, die uns unterstützen! Wir sind eine richtige Superhelden-Familie! Sie nehmen es mit der ganzen Welt auf, um mein derzeit besiegeltes Schicksal zu wandeln. Wir wollen forschen lassen, um etwas gegen das Kryptonite in mir zu finden…hihi ich will auch einmal ein Superheld sein – Spiderman wäre cool, dann könnte ich überall hochklettern, nein Flash wäre noch besser, ich würde gerne irgendwann einmal so schnell sein; jetzt hab ich es, ich möchte mal so stark und unbesiegbar wie Thor sein.

Meine Superhelden-Familie stellt ein Forschungsteam zusammen

Dieses soll dann in den nächsten Jahren ganz viel über meine seltene Krankheit herausfinden und eine Behandlungsmethode für mich und die Anderen finden.
So stark meine Superhelden-Familie ist, das genügt aber nicht. Wir brauchen ganz, ganz viel Unterstützung von lieben Menschen, die genauso finden, dass wir mein Schicksal und das der Anderen nicht so einfach hinnehmen können!

Der Verein; Fakten und Neuigkeiten zum Vereinsgesetz

Nun, damit die Ernsthaftigkeit und Seriosität auch wirklich erkennbar ist, gründen wir einen Verein – der hat sogar schon meinen Namen: LEON AND FRIENDS

Ich hab ja keinen blassen Schimmer was so ein Verein-Dingsbums sein soll, darum hab ich einfach eine Freundin von uns gefragt. Die hat mir ganz viel erklärt…ich hab zwar nur die Hälfte verstanden aber es hat sich trotzdem gut angehört.

Also, das hab ich mir alles gemerkt…hihi mit ein ganz klein wenig Unterstützung…Ein Verein ist ein im Sinne des Vereinsgesetzes 2002 freiwilliger, auf Dauer angelegter, aufgrund von Statuten organisierter Zusammenschluss von mindestens zweier Personen zur Verfolgung eines bestimmten gemeinsamen, ideellen Zwecks.

Wenn man einen Verein gründet, muss man Vereinsstatuten verfassen.  Die Statuten sind die Grundlage des Vereins. Das Gesetz gibt Rahmenbedingungen vor, an die man sich halten muss. Danach muss man die Errichtung des Vereins der Vereinsbehörde anzeigen und die Statuten übermitteln. Die Herren dort prüfen die Gesetzeskonformität und wenn alles passt, bekommt man so einen Zettel – wie war das noch gleich…genau einen Bescheid – und man darf nach einer Wartefrist endlich mit der Tätigkeit des Vereins anfangen. Als Verein ist man dann eine juristische Person. Der Verein wird im lokalen Vereinsregister eingetragen und diese Daten scheinen dann auch im Zentrale Vereinsregister beim Bundesministerium für Inneres auf. Jeder kann sich dort Auskünfte über unseren Verein holen. So ist das Ganze auch wirklich transparent!

Wie schon erklärt, ist ein Verein eine juristische Person und deshalb muss der Verein sogenannte Organe einrichten, nämlich Mitgliederversammlung, Leitungsorgan und zwei Rechnungsprüfer. Hm ich schätze, ich sollte euch erklären, was die so machen. Also…

Mitgliederversammlung: häufig Generalversammlung oder Hauptversammlung genannt; sie ist zumindest alle fünf Jahre einzuberufen. Die Mitgliederversammlung dient der gemeinsamen Willensbildung der Vereinsmitglieder.

Leitungsorgan: oft als Vorstand bezeichnet; muss aus mindestens zwei Personen bestehen. Das Leitungsorgan führt die Vereinsgeschäfte und vertritt den Verein nach außen.

Rechnungsprüfer: Jeder Verein muss mindestens zwei davon haben. Sie müssen die Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und die statutengemäße Verwendung der Mittel prüfen.

So und dann gibt es ja auch noch die Vereinsmitglieder, man kann zwischen ordentlichen und außerordentlichen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern unterscheiden. Wie man Mitglied wird und welche Rechte und Pflichten man da hat, muss in den Statuten definiert sein. Das Leitungsorgan ist verpflichtet die Mitglieder in der Mitgliederversammlung über die Tätigkeit und finanzielle Situation des Vereins zu informieren.

Sehr wichtige Änderung für Spenden seit 2017

Hm, das ist wohl das Wichtigste was man grundsätzlich über einen Verein wissen muss. Der Zweck von meinem Verein LEON AND FRIENDS ist ja eine Forschung zu finanzieren. Dies kann nur mit euren Spenden funktionieren! Spenden können als sogenannte Sonderausgabe von der Einkommensteuer absetzt werden. Neu ist, dass seit Jänner 2017 der Verein die Daten des Spenders an das Finanzamt übermitteln muss und somit die Spende automatisch in der (Arbeitnehmer-) Veranlagung berücksichtigt wird; also du hast ja gar keinen Aufwand mehr mit deiner Spende

Junge Junge, jetzt bin ich aber erledigt

Ich hoffe, ihr wisst jetzt was ein Verein ist und ich hoffe, ihr helft mir ein Superheld zu werden oder zumindest ein Fußballspieler. Ich würde meinem Papi so gerne „das runde Leder in das eckige Ding hauen“ vor allem seit mir die Freundin von uns, die mir das mit dem Verein erklärt hat, erzählt hat, dass mein Papi mal zu ihr gesagt hat – und da war ich noch im Bauch meiner lieben Mami drinnen – dass er sich jetzt schon so unendlich freut, wenn er mir das Fußballspielen beibringen kann.

Bis zum nächsten Mal wenn LEON ERKLÄRT…